Der Weihnachtsmann mal Online ...
In diesem Jahr kommt der Weihnachtsmann nicht in die heimische Stube, sondern stellt den Sack mit den Geschenken vor die Tür. Bevor Sie das Video abspielen, sollten Sie sich nachfolgend durchlesen, wie und was wir uns dabei gedacht haben.

Drei goldene Nüsse
Auf dieser Seite gibt es zwei Varianten des selben Videos. Das eine ist um einen Satz länger, da hier der Weihnachtsmann von drei goldenen Nüssen erzählt, die er zwischen die Geschenke gelegt hat. Das soll noch einmal die Geschichte bekräftigen, dass der Weihnachtsmann tatsächlich da war und die Geschenke von ihm kommen. Die Nüsse sind in diesem Fall handelsübliche Walnüsse, die mit Goldspray aus dem Baumarkt bemalt wurden. Wie das geht, habe ich hier mal zusammengefasst.
Wenn Sie also etwas bastlerisches Geschick haben und diesen stilistischen Kniff verwenden wollen, dann nutzen Sie das Video mit den drei goldenen Nüssen. Ansonsten ist das Standard-Video genau richtig für Sie, da der Weihnachtsmann in diesem keine Nüsse erwähnt.
Story und Ablauf
Dramaturgisch ist das Video so aufgebaut, dass der Weihnachtsmann zunächst kurz erklärt, weshalb er in diesem Jahr nicht kommen kann. Die Wichtel seien krank und er müsse helfen. Ich habe bewusst auf Corona verzichtet, da das Virus ohnehin schon allgegenwärtig ist und wir gerade in dieser Situation das Thema ausblenden sollten. Die Wichtel haben halt Husten und der Weihnachtsmann muss in der Werkstatt mithelfen.
Im Mittelteil erzählt der Weihnachtsmann eine Geschichte, die er den Wichteln immer vorlesen muss. Sie handelt von einem reichen, aber hartherzigen Mann, der bei einer Wanderung im Schnee versinkt und von einem armen Mann gerettet wird. Undankbar gegenüber seinen Helfern macht er Bekanntschaft mit dem Weihnachtsmann, der die beiden armen Leute für ihre Gutherzigkeit belohnt. Der Weihnachtsmann wird in dieser Geschichte als Freund der guten Menschen dargestellt und anders als in einigen Regionen Deutschlands üblich bringt er schlechten Menschen weder Kohlen, Steine oder steckt sie in den Sack oder haut mit der Rute. Er hat aber ein Auge auf die hartherzigen und gleicht Gerechtigkeit aus. Im Hinausgehen wünscht er aber allen dreien ein frohes Weihnachtsfest, obwohl sich der dritte im Bett versteckt. Das zentrale Element ist das Beisammensein und das Teilen an Weihnachten.
Zum Schluss verabschiedet sich der Weihnachtsmann und Sie können gemeinsam mit den Kindern vor die Tür gehen, wo Sie die Geschenke vorher bereits abgestellt haben.
Video MIT goldenen Nüssen
In diesem Video erzählt der Weihnachtsmann zum Schluss von drei goldenen Nüssen, die er zwischen den Geschenken versteckt hat.
Video OHNE goldene Nüsse
Das Standard Video OHNE goldene Nüsse
Eingesprochener Text
Hallo liebe Kinder. Hier ist der Weihnachtsmann. Ich grüße euch aus meiner kalten Heimat, dem Nordpol, wo meine Wichtel gerade mit den letzten Geschenken fertig geworden sind. Leider sind einige von ihnen auch krank und ich kann hier im Moment nicht so richtig weg. Ich muss Tee kochen und Hustensaft verabreichen ... die Wichtel brauchen dieses Jahr meine Hilfe.
Aber ich komme dieses Jahr trotzdem schnell vorbei, muss mich aber beeilen, damit ich hurtig wieder am Nordpol sein kann. Deshalb komme ich in diesem Jahr nicht mit rein zu euch, sondern stelle die Geschenke vor die Tür.
So ... meine Wichtel wünschen sich übrigens auch immer eine Geschichte, wenn sie abends nach getaner Arbeit im Bett liegen und einer meinte, ich solle euch doch auch mal eine dieser Geschichte erzählen, denn Weihnachten ist ja auch die Zeit von Magie und Märchen. Der kleinste Wichtel hat sich diese Geschichte ausgesucht:
Es war einmal vor langer, langer Zeit ... es muss um die Weihnachtszeit gewesen sein ... da lebten hoch im Norden ein Mann und eine Frau in einem kleinen Haus am Rande des Waldes. Sie waren arm und lebten bescheiden von dem, was der kleine Garten hergab. Sie hatten keine Kinder und je älter sie wurden, um so mühseliger wurde das tägliche Leben.
Im Dorf unweit der Hütte wohnte ein reicher Mann, dem es an nichts fehlte, dessen Herz über seinen Reichtum allerdings sehr hart geworden war. Er hatte keine Familie und die Menschen - vor allem die Kinder - fürchteten ihn, schimpfte und polterte er doch nach belieben, sobald sich jemand seinem Haus näherte.
Als die Weihnachtsfeiertage und der Heiligabend heranrückten wurde die Laune des Mannes immer schlimmer. Die Dorfkinder hatten auf dem Dorfanger eine Schneeballschlacht veranstaltet und einer der Schneebälle flog unbeabsichtigt an eine Scheibe des Mannes, die klirrend zu Bruch ging.
"Was fällt euch ein? Ihr Rotzlöffel! Pack!", rannte der Mann schreiend auf die Straße. Doch die Kinder hatten sich schnell versteckt, so dass der Mann wutschnaubend allein auf der Dorfstraße stand und grimmig auf den leeren Platz blickte.
Am Abend machte er sich auf, um einen Spaziergang zu unternehmen ... der Braten lag ihm schwer im Magen ... schlug den verschneiten Weg in Richtung Wald ein und stapfte missmutig durch die mondhelle Winterlandschaft. Nicht lang und er kam an der Hütte der armen Leute vorbei und er warf einen verächtlichen Blick auf das windschiefe Haus, dass bis zur Dachkante eingeschneit da lag. Er ging weiter und kam an eine Lichtung, die vom glitzerndem Schnee bedeckt war und im Licht des Mondes wie tausende Sterne funkelte. Keuchend stapfte er vorwärts, als der Boden plötzlich nachgab und den Mann lautlos verschluckte. Der Schnee hatte ein Loch überdeckt, welches einem Dachs im Sommer als Höhle gedient haben musste, der sich aber glücklicherweise eine andere Unterkunft gesucht hatte um dort seinen Winterschlaf zu halten. Erschrocken begann der Mann zu rufen. Es war dunkel. Ihm war kalt. Sein Fuß schmerzte. Er schrie. Er bettelte. Doch keiner hörte sein Klagen.
In der kleinen Hütte am Waldrand war das Holz ausgegangen. Eisiger Wind zog durch die Ritzen und der Raureif bildete eine steife Schicht auf der Bettdecke, in der die beiden armen Leute eng aneinander lagen.
"Mann, steh auf und hol Holz. Ich will das Feuer schüren und eine dünne Suppe für das Frühstück zubereiten", sagte die Frau und der Mann stand brummend auf und tat wie seine Frau ihm geheißen hatte.
In der eisigen Morgenluft ging er ein paar Schritte und sah die bereits verwehten Spuren im Schnee, die der reiche Mann am Vorabend hinterlassen hatte. Er folgte Ihnen und schaute verwundert, als diese plötzlich auf der Lichtung aufhörten. Da hörte er ein leise Rufen unter der Schneedecke und begann zu graben. Schnell hatte er den Unglücklichen erreicht, der bereits blau angelaufen war und jämmerlich zitterte. Mit einem Ruck zog er den Mann ans Tageslicht und schleppte ihn keuchend und unter sichtlichen Mühen zurück in seine Hütte.
Zitternd lag der Verunglückte unter der Decke und dicke Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. Vorsichtig flößte die Frau ihm Löffel für Löffel von der dünnen Suppe in den Mund und langsam kam das Leben wieder in seine Glieder zurück.
"Gibt es hier nichts richtiges zu beißen? Holt mir ein Stück Brot oder Fleisch", polterte der reiche Mann nachdem er die Suppe ausgelöffelt hatte und es ihm sichtlich besser ging.
"Das ist alles was wir haben. Wir haben mit Dir unser weniges geteilt.", sagte der arme Mann leise.
"Wir teilen alles und freuen uns an dem wenigen was wir haben.", ergänzte die Frau.
Da klopfte es an der Tür. Die Frau öffnete und ein großer Mann in rotem Umhang stand davor. Ein rauschender weißer Bart schmückte sein Gesicht und in der Hand hielt er einen schweren Sack.
"Ho ho ho ... Hallo Anna. Hallo Peter.", rief er fröhlich. "Ich kam gerade aus dem Wald und bin auf dem Weg ins Dorf. Das hier soll ich euch da lassen." und krachend stellte er den Sack auf den Boden. "Ich belohne die guten und bestrafe die bösen. Heute steht einer aus dem Dorf auf meiner Liste. So ein alter Griesgram. Der immer nur schimpft."
Der reiche Mann im Bett zog seine Decke über das Gesicht und machte keinen Mucks. Angestrengt lauschte er, was der Mann in dem seltsamen roten Kostüm zu sagen hatte.
"Er ist allein und hat niemanden. Vielleicht ist deshalb sein Herz so hart. Ich glaube aber tief in ihm drin ist etwas gutes.", erwiderte die Frau.
"Nun, Anna. Das will ich hoffen.", zwinkerte der Rote und lief lachend zur Tür hinaus. "Fröhliche Weihnachten, ihr drei!"
Als die beiden armen Eheleute den Sack öffneten und draußen noch das Klingeln von Glöckchen einer Kutsche zu hören war, breitete sich vor ihnen der Inhalt des Sacks aus. Dieser war über und über gefüllt mit feinsten Würsten, Broten, Kuchen, Schokolade und Leckereien. Schnell deckte die Frau den Tisch, schürte das Feuer und rief zu dem Reichen, der immer noch die Decke über den Ohren hatte und ängstlich im Bett lag.
"Komm essen. Es ist Weihnachten. Wir teilen was wir haben."
Ja, liebe Kinder. Zu Weihnachten geht es nicht darum, was einer hat oder bekommt, sondern zu teilen und einander zu helfen. Seid lieb zu einander und freut euch am Glanz der Weihnachtszeit.
So. Ich muss auch schon weiter. Der Tee auf dem Herd ist bestimmt schon fertig. Ich wünsche euch frohe Weihnachten und hoffentlich bis bald.
[Und damit ihr auch wirklich seht, dass ich da war, habe ich drei goldene Nüsse in den Sack mit den Geschenken dazwischen gelegt.]